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Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Gauarchiv
Das Gauarchiv in Salzweg kann nach telefonischer Absprache und Anmeldung gerne besichtigt werden.
Über zahlreiche Interessierte freuen sich die beiden Archivare Walter Weiß und Franz Würfl.
Das Gebiet 4 im Dreiflüsse-Trachtengau Passau erstreckt sich von der Donau im Süden, von Kellberg bis nach Haidmühle am Dreisessel, ganz im Norden und von Lämmersdorf an der Grenze zu Österreich im Osten, bis nach Buchberg bei Hohenau im Nord-Westen.
Man könnte auch sagen, in diesem Gebiet sind die Waldler daheim. Das Klima und die Landschaft könnten nicht unterschiedlicher sein wie hier. Wenn im Süden in Kellberg, oberhalb der Donau, bereits die Frühlingsblumen blühen, ist oft in Haidmühle am Dreisessel noch tiefster Winter. Auch der Granit mit seinen Steinbrüchen in der Gegend um Hauzenberg und Waldkirchen hat die Landschaft und auch die Menschen darin geprägt.
In diesem Gebiet haben sich 12 Trachtenvereine mit ca. 3.150 Mitgliedern gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das kirchliche und weltliche Brauchtum, den Volkstanz, den Schuhplattler, das Volkslied, die Volksmusik, das Laienspiel, die Gemeinschaft und auch unsere vielen Kleindenkmäler, Wegkreuze und Kapellen zu pflegen und zu erhalten.
Gerade diese Kleindenkmäler, die von unseren Vorfahren errichtet wurden, sind es, die unsere Heimat so liebenswert und so wertvoll machen. Jeder Trachtenverein bemüht sich, diese Aufgaben so wirkungsvoll wie möglich zu erfüllen und hat sich auch Schwerpunkte im Vereinsleben gesetzt.
Der älteste Verein im Gebiet 4 ist der Trachtenverein Waldlerbuam Waldkirchen, der bereits 1925 gegründet wurde. Sechs Vereine wurden gleich nach dem Krieg von 1946 bis 1949 gegründet. Es sind dies, Kellberg, Wotzdorf, Breitenberg, Ratzing, Raßreuth und Lämmersdorf. Von 1953 bis 1976 wurden die Vereine Freyung, Haidmühle, Erlauzwiesel und Buchberg gegründet.
Gleich nach dem Krieg wurden unsere Vereine als Gebirgstrachtenerhaltungsvereine gegründet. Sie haben in der Anfangszeit auch alle eine Oberlandler Tracht getragen, was den Hauzenberger Heimatforscher Richard Miller zu der Aussage von einer “Fantasietracht“, veranlasst hat. So hatten die Freudenseer eine Miesbacher Tracht mit grauer langer Hose bei den Männern.
Ende der 1950iger Jahre hat ein Umdenken eingesetzt. Es gab zu dieser Zeit in Untergriesbach, im Altlandkreis Wegscheid, eine Hauswirtschaftsschule, an die eine Webschule angegliedert war. Mit Ernestine Kurz, der Direktorin dieser Schule, und mit Dr. Franz Lipp aus Linz, wurde eine tragbare, heimische Tracht entwickelt. So wurden für die Vereine Breitenberg, Lämmersdorf, Kellberg, Wotzdorf und Raßreuth eine erneuerte Passauer Bistumstracht entworfen. Ein Markenzeichen dieser Tracht ist das schwarze Samt-V am Rücken der Frauentracht. Alle anderen Vereine tragen eine erneuerte Volkstracht, die mit den Heimat-Pflegern entworfen wurde.
(c) Adolf Möckl, ehem. Gebietsvertreter