„Unser Brauchtum ist sehr stark von christlichen Traditionen geprägt. Und genau aus diesem Grund haben wir Trachtler immer wieder Fragen, die sich mit unserem christlichen Glauben und unserem Brauchtum auseinandersetzen“, wie Gauvorstand Walter Söldner bei der Jahresabschlusssitzung im Gauarchiv in Salzweg erläuterte. Mit Pfr. Tiefenböck aus Ruhstorf a. d. Rott konnten die Trachtler einen Priester für die Aufgabe begeistern, der aus der großen Trachtenfamilie stammt.
„Die Idee eines Trachtenpfarrers ist nicht so neu“, wie Tiefenböck bei seiner Vorstellung erklärte, so dass ihn die Gauvorstandschaft auch leicht für diese Aufgabe begeistern konnte. Der neue Trachtenpfarrer hat auch bereits einige Ideen zu den Aufgaben, die im Ernennungsschreiben von Passaus Generalvikar Dr. Klaus Metzl festgehalten sind. So soll Tiefenböck die Arbeit der Trachtler durch geistliche Vorträge und Einkehrtage bereichern, aber auch die Traditionen und das Brauchtum im Dreiflüsse-Trachtengau aus christlicher Perspektive begleiten, wie es im Schreiben des Bistums Passau heißt.
Pfarrer Tiefenböck ist am Starnberger See aufgewachsen und kam durch die Versetzung seines Vaters als 13-jähriger nach Freyung. Durch die Ministranten und die Trachtenjugend des Trachtenvereins „Wolfstoana Buam“ fand er schnell Anschluss, wie er sagt. Nach der Hauptschule machte Tiefenböck zuerst eine Ausbildung zum Krankenpfleger. Erst später kam bei ihm die Berufung zum Priester. Nach seiner ersten Stelle als Kaplan in Schönberg, kam er nach Hauzenberg und war dort 20 Jahre – zuerst als Kaplan, dann als Stadtpfarrer – für die Seelsorge zuständig. In dieser Zeit wurde er auch Mitglied beim Trachtenverein „D’Freudenseer“ Raßreuth. Heute leitet Dekan Monsignore Josef Tiefenböck den Pfarrverband Ruhstorf a. d. Rott.